Günter Netzer wird hinsichtlich seiner sportlichen Erfolge und auch der Zahl seiner Länderspiele von einer ganzen Reihe anderer deutscher Fußballer zum Teil erheblich übertroffen. Aber hinsichtlich des Ruhms und des Ansehens, die er sich während seiner Laufbahn erworben hat, rangiert das "Fußball-Genie" in der Hierarchie der deutschen Spitzenspieler ganz oben. Der zu seiner aktiven Zeit langmähnige Gladbacher Mittelfeldmotor galt gewissermaßen als "die personifizierte Spielkultur" und wurde längst Mythos und Legende. "Andere mussten jahrelang schuften, ihm genügten ein paar Spiele zur Unsterblichkeit", schrieb einmal das FAZ-Magazin (26.11.1993) über Netzer, von dem manche Kritiker sagen, er habe nur einen Sommer lang wirklich guten Fußball gespielt.
Netzer machte auch nach der Fußballerlaufbahn Karriere und stieg schließlich "zu einem der einflussreichsten Manager im Weltfußball" (SPIEGEL, 51/2002) und zum "Global Player" (FAS, 13.10.2002) auf. Zunächst als Manager des Hamburger SV weiterhin im aktiven Fußballgeschäft engagiert, verlagerte der ...