Der aus der Nähe von Magdeburg stammende Frank-Peter Roetsch zählt zu den erfolgreichsten Biathleten aller Zeiten. Bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften gewann er mehr als ein Dutzend Medaillen, darunter sechsmal Gold. Erstaunlich an seiner Karriere ist aber auch, daß er sich Anfang 1990 im Streit aus der DDR-Mannschaft verabschiedete und im Winter darauf aus eigener Kraft wieder den Aufstieg in die gesamtdeutsche Elite schaffte. Zum Biathlon kam Frank-Peter Roetsch durch seinen Vater, der nach dem Umzug der Familie ins Erzgebirge das Biathlon-Zentrum in Zinnwald leitete.
Sein Aufstieg verlief planmäßig, auch außerhalb der Loipe. SED-Mitglied Roetsch war Parteigruppenorganisator, studierte wie viele andere Spitzenathleten Diplomsport an der DHfK-Außenstelle in Dresden und gehörte der Volkspolizei an. "Ich bin stolz darauf, Vertreter einer Gesellschaftsordnung zu sein, in der Friedenspolitik Staatspolitik ist", lautete noch 1987 eine seiner politischen Ansichten. Knapp drei Jahre später legte er sich mit allen an: den Medien, den Auswahltrainern und letztlich ...