An der Person Li Nings lässt sich die Geschichte des chinesischen Turnens treffend nachzeichnen. Nach Jahren der selbst gewählten Isolation befand sich das chinesische Turnen insgesamt Anfang der 80er Jahre auf dem Weg nach oben. Mit sechs Siegen beim Weltcup 1982 in Zagreb eroberte der junge Li Ning gewissermaßen im Sturm die Weltspitze im Turnsport. Mit ihm konnten die Chinesen bei der WM 1983 die Sowjets schlagen, und 1984 ließ der Vorzeigeathlet in Los Angeles drei olympische Goldmedaillen folgen. Aber Li Ning musste auch schwere Niederlagen in Kauf nehmen, so bei der WM 1987 und bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul, wo er nach enttäuschenden Vorstellungen in der chinesischen Presse zum Buhmann gestempelt wurde und wenig später seine großartige sportliche Karriere beendete. Als Geschäftsmann blieb er aber auch danach mit dem Sport in Verbindung: Er baute in seiner Heimat ein riesiges Sportartikel-Unternehmen auf und ...