Wohl kaum ein Leichtathlet hat eine Disziplin so geprägt wie Edwin Moses den 400-m-Hürdenlauf. Zwischen 1977 und 1987 blieb er neun Jahre, neun Monate und 22 Tage - in 122 Rennen - ohne eine Niederlage. Der Amerikaner wurde in dieser Zeitspanne zweimal Olympiasieger (einen dritten Triumph verhinderte 1980 wohl nur der USA-Boykott) und zweimal Weltmeister. Zudem lief er mehrfach Weltrekord und gehörte angesichts dieser sportlichen Spitzenleistungen in seiner Zeit zu den Großverdienern der internationalen Leichtathletik-Szene. Der amerikanische Schriftsteller Norman Mailer bezeichnete ihn wegen seines ästhetischen Laufstils und seines zumindest in seinen frühen Jahren eher introvertierten Auftretens einmal als "Künstler in der Einsamkeit".
Laufbahn
Edwin Moses entschloss sich relativ spät dazu, den 400-m-Hürdenlauf ernsthaft zu betreiben. Zwar war er bereits in seiner Zeit an der Fairview High School in seiner Heimatstadt Daytona ein respektabler Läufer, hegte allerdings keinerlei Ambitionen, eine Leichtathletikkarriere anzuvisieren. "Er sah ganz und gar nicht so aus ...