Möglichst hoch und weit zu springen, das war seine Sache nicht. Rudi Cerne, manchmal gar als eine Art schlampiges Genie verschrien, war eher ein Vertreter des künstlerischen Eiskunstlaufs. Auf nationaler Ebene lange im Schatten von Norbert Schramm, hatte er bei den Preisrichtern nicht unbedingt eine starke Lobby; daher blieb auch seine Medaillensammlung eher bescheiden. Aus berufenem Munde jedoch erfuhr er höchstes Lob. "Kein anderer läuft so wie Rudi, ein wundervoller Stilist!", schwärmte der Kanadier Toller Cranston. Österreichs Ex-Weltmeister Emmerich Danzer kommentierte knapp: "Schöner kann man nicht laufen." Auch das Publikum lag dem "Jungen aus dem Kohlenpott" zu Füßen. Nach vier Jahren bei der Eisrevue Holiday on Ice wechselte Cerne 1988 das Metier und wurde Sportjournalist bei Rundfunk und Fernsehen, bei ARD und ZDF, bei dem er das "Aktuelle Sportstudio" moderierte. Dem nicht sportinteressierten Publikum wurde er ...