Mahfoud Nahnah stammte aus Blida unweit Algier und war der Sohn eines Maurers und einer konservativ eingestellten Familie. Er wuchs in dem von Angehörigen unterer sozialer Schichten bewohnten Stadtteil Dourite am Rande der Stadt auf.

Ausbildung

Zunächst besuchte er die islamische Schule Medersa El Irchad, die 1956 wegen der Unabhängigkeitskämpfe geschlossen wurde. Lehrer und Schüler führten den Unterricht im Untergrund weiter und leisteten Hilfsdienste für die Aufständischen. Später konnte N. das islamische Gymnasium besuchen und schloss 1960 als Klassenbester ab. Nach Erreichen der Unabhängigkeit Algeriens begann N. 1962 in Algier ein Studium der Psychologie und Arabischen Literatur, das er mit einem Diplom abschloss.

Wirken

Während seiner Studentenzeit vertiefte N. seine Kontakte zu islamistischen Kreisen, die nach dem Putsch von Oberst Boumediène am 19.6.1965 angesichts der zunehmenden Repression des FLN-Regimes (Front de Libération Nationale) in radikales Fahrwasser gerieten. Die Suspendierung der islamistischen Organisation Al Qiyam (1970 offiziell verboten) und ein immer härteres Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen tatsächliche oder vermeintliche Fundamentalisten zwangen N. und Gesinnungsfreunde in den Untergrund. ...

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