Joachim Lipschitz wurde am 19. März 1918 in Berlin geboren und machte nach dem Abitur von 1936-1938 eine kaufmännische Lehre durch, da ihm nach dem Abitur aus "rassisch-politischen" Gründen das Universitätsstudium versagt wurde. Den zweiten Weltkrieg durfte er aber von Anfang an zuerst im Arbeitsdienst, dann als Soldat mitmachen, bis er 1942 an der Ostfront einen Arm verlor und entlassen wurde. Er war zunächst kaufmännischer Angestellter, mußte dann aber ab 1944 als "Halbjude" illegal leben.

Nach Kriegsende wurde er stellv. Betriebsleiter in Berlin -Lichtenberg und von 1946-1948 Bezirksrat für Personalfragen und Verwaltung. Da er kompromißlos demokratische Prinzipien vertrat, war er für die in Ostberlin bestimmende SED bald nicht mehr tragbar. Die sowjetische Besatzungsmacht entfernte daher 1948 den jungen Sozialdemokraten aus seinem Amt im Ostberliner Bezirk Lichtenberg. Ab 1949 war er als Bezirksrat für Finanzen in Neukölln tätig. Seit 1951 gehörte er dem Abgeordnetenhaus von Berlin an und seit 1955 der Stadtregierung als Innensenator. Er galt als sehr schlagfertiger ...

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