Karl-August Fagerholm war der Sohn eines Steinarbeiters und Angehöriger der schwedisch sprechenden Minderheit in Finnland. Er besuchte die Elementarschule und erlernte dann das Friseurgewerbe. Von 1917 bis 1923 hat er auch als Friseur gearbeitet. Seine Freizeit widmete er aber schon während der Lehrzeit der Jugendbewegung der damals soeben von den Fesseln des zaristischen Systems befreiten heimischen Sozialdemokratie. Gleichzeitig war er darauf bedacht, sein Wissen durch Selbststudium und in Abendkursen der Volkshochschule zu bereichern. 1920 bis 1923 war er Vorsitzender der finnischen Friseurgewerkschaft. Verschiedene Auslandsreisen trugen weiter dazu bei, den Gesichtskreis des jungen Sozialisten zu erweitern, der auch bald in der Redaktion des "Arbeiterblattes" in den Vordergrund trat. So gelangte er als Vertreter der jüngeren Generation sowohl in der finnischen Sozialdemokratie wie der finnischen Gewerkschaftsbewegung sehr bald zu persönlicher Geltung und 1930 zu einem Sitz im finnischen Reichstag, den er ununterbrochen bis 1966 innehatte. 1937 wurde er erstmals als Sozialminister in die Regierung berufen, der er zunächst bis 1943 angehörte.

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