Hugo Lindemann ist am 9. August 1867 geboren. Er hat kurze Zeit dem deutschen Reichstag, über 12 Jahre lang dem Württembergischen Landtag und etwa zehn Jahre lang der Stuttgarter Gemeindevertretung als Sozialdemokrat angehört. 1911 unterlag er mit ganz knapper Minderheit in der Wahl zum Oberbürgermeister von Stuttgart. An der württembergischen Bauordnung von 1909 hat er als Ausschußreferent maßgebend mitgewirkt.

Von 1919 bis 1933 hatte L. den Lehrstuhl für Sozial- und Kommunalpolitik an der Universität Köln inne, nachdem er das Amt eines Arbeitsministers in Württemberg niedergelegt hatte -- er hat auch das Amt eines Innenministers und das des stellvertretenden Staatspräsidenten bekleidet. Dieser einzige Lehrstuhl seines Spezialgebietes ist eine persönliche Schöpfung L.'s, die auf seinem mehrjährigen Studium an der Quelle der englischen Selbstverwaltung beruht. Neben seinem Werk über den englischen Munizipalsozialismus schrieb er zahlreiche grundlegonde Werke aus seinem Fachgebiet und war Schöpfer und Leiter des "Kommunalpolitischen Jahrbuches" und der Zeitschrift "Kommunale Praxis".

Seit 1933 führt L. in Bensheim a. d. Bergstraße ein stilles Gelehrtendasein.

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