Heinrich Kaminski wurde am 4. Juli 1886 in Tiengen im bad. Schwarzwald als Sohn eines altkatholischen Pfarrers geboren, besuchte das Gymnasium in Konstanz und Bonn, studierte dann an der Bonner Universität und erhielt seine musikalische Ausbildung teils bei Wolfrum in Heidelberg, teils bei Klatte, Kaun und Juon in Berlin. Im Jahre 1928 wurde der Künstler zusammen mit Professor Mendelssohn durch Verleihung des staatlichen Beethovenpreises ausgezeichnet. 1929 bekam er als erster den Musikpreis der Stadt München. Eine weitere große Auszeichnung erfuhr er im Januar 1930 durch seine Berufung als Leiter der staatlichen Meisterschule für musikalische Komposition an der Akademie der Künste in Berlin.

Kaminski hat in der Hauptsache Werkegeistlichen Charakters geschaffen und selbst seine Kammermusik weist noch diesen Zug ins Metaphysische auf. Sein polyphoner Schaffensstil ist erwachsen aus der stilistischen Orientierung an Bach und Bruckner einerseits, andererseits aus Studien über mittelalterliche Polyphonie und frühe Chormusik, der er bis in die Antike nachgeht. Seine Werke, in denen sich verschiedenste Elemente begegnen, haben ihren eigenen Stil und Wuchs und ...

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