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Nation: | Spanien |
von Gerhard Wild
Stand: 01.03.2003
In einer Sequenz von Mario Camúsʼ Cela-Verfilmung von „Der Bienenkorb“ (1982) hat der Autor Camilo José Cela eine der namenlosen Rollen selbst übernommen und spielt einen der Intellektuellen, die Doña Rosas Café „Der Bienenkorb“ frequentieren. Diese nur wenige Sekunden dauernde Sequenz scheint paradigmatisch für die Problematik, den Autor Cela vom Medienereignis Cela abzulösen, das er selbst von seinem ersten bedeutenden Romanerfolg an inszeniert hat. Wie bereits sein Sohn José Cela Conde feststellte, verstand es kein anderer so sehr wie Cela, „sich mit einer Aura extremer Hispanität, Originalität, einem teils unkontrollierten Humor (…) zu umgeben“. Frühzeitig hatte Cela auch damit begonnen, seine Rolle als Person des öffentlichen Lebens nicht minder effektvoll als die beiden zeitgenössischen Galionsfiguren der spanischen Kultur, Pablo Picasso und Salvador Dalí, zu spielen. Wie bei seinen beiden Landsleuten gingen dabei Kunst und inszeniertes Leben in jenem spezifischen Effekt auf, der den Mythos eines neuzeitlichen spanischen homme de lettres begründet. Während er von Schriftstellerzeitgenossen wie Umberto Eco, Dario Fo und Fernando Arrabal als bester zeitgenössischer Autor bezeichnet wurde, sprachen die Nachrufe, die ...