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Nation: | Estland |
von Merike Vaitmaa
Ester Mägi, geboren am 10.Januar 1922 in Tallinn/Estland in eine kulturell interessierte Arbeiterfamilie (ihr Bruder wurde Opernregisseur). Sie lernte in ihrer Jugend Klavier, mußte eine professionelle Ausbildung aber wegen einer Erkrankung der Hände aufgeben. 1946–51 studierte sie Komposition am Tallinner Konservatorium bei Mart Saar. (Saar, 1882–1963, war einer der ersten modernen Komponisten in Estland, der in seinen Werken folkloristisches musikalisches Material mit zeitgenössischer Kompositionstechnik verband.) 1951–54 bildete Mägi sich am Moskauer Konservatorium bei Vissarion Šebalin weiter. Dort schrieb sie auch ihre Dissertation über die Verwendung des Volkslieds in der estnischen Tonkunst der Nachkriegszeit. Am Tallinner Konservatorium unterrichtete Mägi dann 1954–84 musiktheoretische Fächer.
In Estland und den baltischen Nachbarländern wurde Ester Mägi von Anfang an als Komponistin hoch geschätzt. In den 80er-Jahren wurde ihre Musik auch international weiter verbreitet. Mägis Bukoolika für Orchester (1983) erklang oft als Visitenkarte der estnischen Musik bei Auslandsgastspielen estnischer Dirigenten wie Eri Klas und Peeter Lilje. Seit 1987, als sich die Auftrittsmöglichkeiten estnischer Instrumentalisten und Sänger erweiterten (durch das Recht, Verträge ohne Vermittlung der sowjetischen Künstleragentur „Goskonzert“ abzuschließen), brachten sie die Liederzyklen und Kammermusikwerke, die sie bei Mägi in Auftrag ...