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Nation: | Schweiz |
von Thomas Gartmann
Stand: 01.06.2015
Gion Antoni Derungs, geboren am 6. September 1935 im rätoromanischen Vella / Graubünden. Er stammte aus einer musikliebenden Familie – sein Onkel Duri Sialm (1891–1961) war Komponist und ein bedeutender Sammler romanischer Lieder – und wuchs mit der bäuerlichen Volksmusik auf. Nach dem Abitur an der Klosterschule Disentis studierte Derungs an der Musikhochschule Zürich und erhielt eine umfassende Ausbildung. Mehr als die dortigen – sehr konservativ eingestellten – Lehrer beeinflussten ihn aber eigene Studien der Partituren von Frank Martin, Prokofʼev, Šostakovič, Ravel und dann vor allem von Ligeti. 1962 wurde er als Musiklehrer an das Kantonale Lehrerseminar Chur und als Domorganist der Kathedrale Chur gewählt. Daneben leitete er verschiedene rätoromanische Chöre und war seit 1968 Mitherausgeber der Schallplattenreihe »canzuns populars«. In den Jahren 1971–96 leitete er das »Quartet grischun«, einen Chor, der vor allem neue Musik aufführte.
Sein kompositorisches Schaffen umfasst Vokal- und Instrumentalmusik. Die 1969 entstandene erste größere Komposition Rorate für Soli, Chor und Orchester Nr. 23 wurde 1970 beim internationalen Kompositionswettbewerb Oscar Espla im spanischen Alicante mit einer »Mención Honorifica« ausgezeichnet. Mit dem dreiteiligen Ballett Sontga ...