Pop-Archiv International 12/2014 vom
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 41/2020
Die Geschichte des HipHop in Deutschland weist erstaunliche Parallelen zu einer Geschichte auf, die Jahre zuvor stattgefunden hat. In den 1970er Jahren entwickelte sich im angloamerikanischen Musikraum der Punk aus authentischem Protest zum New-Wave-Geschäft. Mit etwa fünfjähriger Verspätung kommerzialisierte sich auch das deutsche Pendant. Diese Zeit hatte es gebraucht, bis sich eine deutsche Szene etabliert hatte, zu deren Authentizitäts-Gefühl im Übrigen auch der Einsatz der deutschen Sprache gehörte. Nachdem die Majors auf den Zug gesprungen waren, mutierte die Gattung zur "Neuen Deutschen Welle" - und nach einer kurzen Phase der Euphorie war das Phänomen bereits Geschichte. Immerhin: Die besten, kreativsten Gruppen überlebten und spielen noch heute eine gewisse Rolle, angefangen von den ÄRZTEN bis hin zu den TOTEN HOSEN.
Dass die Gemeinsamkeiten allgemein so empfunden werden, zeigt eine Titelgeschichte des "SPIEGEL" (31/2014) zum Thema "Deutscher HipHop" vom Juli 2014, auf die noch eingegangen werden wird - die Überschrift lautet "Allerneuste Deutsche Welle". Die Gemeinsamkeit zwischen "Neuer Deutscher Welle" und HipHop besteht zunächst darin, ...