Täve Schur

Gustav-Adolf Schur, von allen seit eh und je nur "Täve" genannt, war in den 1950er Jahren nicht nur die unumstrittene Nummer 1 unter den Radsport-Assen der ehemaligen DDR, sondern hätte vermutlich auch einen direkten Vergleich mit den damals weltbesten Profis nicht zu scheuen brauchen. Dazu kam es aber auf Grund des selbstauferlegten engen Korsetts nicht, da der zweifache Weltmeister und zweimalige Gewinner der Friedensfahrt als überzeugter Sozialist nie eine Profikarriere in Erwägung zog. Wie groß die Popularität von Schur auch noch zehn Jahre nach dem Ende der ehemaligen DDR war, belegte eine Veranstaltung zu seinem 70. Geburtstag im Berliner Velodrom.

Unter den mehr als 5.000 Gratulanten befanden sich über 60 Olympiasieger und Weltmeister. Der Zuspruch zeige, so schrieb die FAZ (8.3.2001), dass Schur "die schönen Erinnerungen an die DDR personifiziert, den Optimismus und den Aufbauwillen der ersten Nachkriegsgeneration und die harmlose, ja anrührende Schlichtheit des Arbeitersportlers". Während der Schriftsteller Uwe Johnson in seinem 1961 erschienenen ...