Nach der Suspendierung des langjährigen FIFA-Präsidenten Joseph Blatter beerbte Gianni Infantino im Frühjahr 2016 seinen Schweizer Landsmann an der Spitze des Fußball-Weltverbands. Infantino sprach damals von "einer neuen Ära" unter seiner Präsidentschaft (Stgt. N., 27.2.2016), doch blieb Skepsis bezüglich eines umfassenden Neubeginns des größten Einzelsportverbandes der Welt und darüber, ob "der geborene Funktionär" (TSP, 3.2.2016), der von 2009 bis 2016 als Generalsekretär der UEFA fungiert hatte, den besonders durch grassierende Korruption in Verruf geratenen Weltverband nachhaltig reformieren könne. Der Walliser erwies sich als gewiefter Geschäftsmann, der den schwächelnden Weltverband durch lukrative Partnerschaften finanziell wieder gut aufstellte. Das angeschlagene Image der FIFA konnte er indes nur schwerlich verbessern. Stattdessen geriert Infantino, vor allem im Zuge der umstrittenen WM 2022 in Katar, selbst immer wieder in die Kritik und fand sich in seinem Heimatland ab 2020 in einen viel beachteten Korruptionsskandal verwickelt. Nach seiner ...