Zu den bemerkenswertesten Leistungen von deutschen Aktiven bei den Olympischen Spielen 1992 in Albertville zählte der Sieg der Eisschnelläuferin Jacqueline Börner. Der 1.500-m-Triumph der Ostberlinerin hatte eine wenig erfreuliche Vorgeschichte. Im Sommer 1990 wurde die 1,66 m große und 64 kg schwere Lehramtsstudentin (Deutsch und Geschichte) bei einem Verkehrsunfall im Berliner Prominentenvorort Wandlitz schwer verletzt. Ein Trabi-Fahrer streifte zunächst zwei Mitglieder der Trainingsgruppe von Jacqueline Börner - alle mit dem Fahrrad unterwegs - und fuhr danach die Eisschnelläuferin brutal "über den Haufen". Mit Kopfverletzungen, einem gebrochenen linken Fuß sowie Bänderabrissen verbrachte Börner viele Wochen im Krankenhaus und später im Sanatorium - die sportliche Karriere schien beendet. "Es war ein Anschlag auf mein Leben", vermutete das Opfer im Nachhinein und schloß auch politische Motive nicht ganz aus.
Das Ende der DDR war Jacqueline Börners Glück: Im "neuen" Deutschland wurde sie als Weltmeisterin, die sich am Rande der ...