Caryl Chessman wurde am 27. Mai 1921 in Michigan geboren, wuchs aber in Los Angeles/Kalifornien unter äußerst unglücklichen Verhältnissen auf. Sein Vater, Arbeiter in einem Filmstudio, kam aus den Schulden nie heraus und unternahm zwei erfolglose Selbstmordversuche. Seine Mutter, an der er sehr hing, wurde bei einem Autounfall verkrüppelt. Der junge Ch. war äusserst begabt, in der Schule stets der Erste. Aber nur mit den Gaben des Geistes war die Natur bei ihm verschwenderisch gewesen. Von einer schweren Krankheit nach der anderen heimgesucht, machte sich schließlich als Folge einer überstandenen Gehirnhautentzündung ein seelischer Defekt bemerkbar, besser gesagt: der Verlust moralischen Empfindens.

Wie er später in einem seiner Bücher schrieb, soll es Lebensangst gewesen sein, die ihn auf die Verbrecherlaufbahn trieb. Als 15 jähriger stahl er Lebensmittel, dann Autos, tat sich mit anderen jugendlichen Revolverhelden zusammen und landete 1937 in einem Erziehungsheim. Dort lernte er, was er noch nicht wußte und war seitdem entweder Stammgast in Gefängnissen oder mit Bewährungsfrist auf freiem Fuß. Daß er ein ...

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