Ernst Schlapper wurde am 13. Dez. 1888 in Essen geboren. Nach dem Besuch eines Gymnasiums, der Universität und einer Handelshochschule sowie Studien in Frankreich war er zunächst in der Industrie tätig, u.a. in den Thyssen- und Borsigwerken. Im Alter von 28 Jahren wurde er Leiter einer bedeutenden Maschinenfabrik an der Saar und gründete dann in Oberhessen ein eigenes großes Werk der Eisenindustrie, wodurch er sich rasch einen Platz in der südwestdeutschen Wirtschaft errang. Für seine Verdienste um die industrielle Entwicklung Oberhessens wurde er im Jahre 1923 durch die Universität Gießen mit der Verleihung des philosophischen Doktortitels ehrenhalber ausgezeichnet.

Nach Kriegsende übernahm er das Präsidium der sich neu organisierenden Industrie- und Handelskammer Baden-Baden. Seine Umsicht und Tatkraft, die er auf diesem Gebiet entfaltete, führte dann zu seiner Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt im Jahre 1946, in einer Zeit also, als Baden-Baden zu einer bedeutungslosen französischen Garnisonstadt herabgesunken war. Es dauerte Jahre, bis sich erste Erfolge in Richtung auf Wiederherstellung des Kurlebens einstellten. Erst 1950 wurde das Kurhaus freigegeben.

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