Wolfgang Wahl
deutscher SchauspielerGeburtstag: | 3. Dezember 1925 Münster/Westfalen |
Todestag: | 15. September 2006 Germering |
Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
Geburtstag: | 3. Dezember 1925 Münster/Westfalen |
Todestag: | 15. September 2006 Germering |
Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
Internationales Biographisches Archiv 17/2007 vom
Wolfgang Wahl wurde 1925 als Sohn des früheren Spielleiters des "Senders Köln", Wilhelm Wahl, in Münster geboren. Seine Mutter war Schauspielerin.
In seinem Elternhaus lernte er die Welt des Theaters kennen. Doch wollte er, wie es den Wünschen seines Vaters entsprach, niemals selbst zur Bühne. Die Seefahrt war seine Passion. Während des Krieges war er Kadett der Kriegsmarine auf dem Schulschiff "Horst Wessel". Durch die Schrecken des Seekrieges wurde aus seinem Traumberuf jedoch ein Trauma.
Nach dem Krieg kam er 1947 nach Düsseldorf, wurde unter Hunderten von Schauspielern ausgewählt und durfte bei Gustaf Gründgens Schauspielunterricht nehmen. Im Düsseldorfer Schauspielhaus bekam er auch seine ersten Engagements. Dort blieb er bis 1951. Es folgten weitere Engagements am Thalia-Theater in Hamburg und am Schauspielhaus Zürich, wo er u. a. 1954 die Rolle des Cassio in "Othello" und die Rolle des Estragon in Becketts "Warten auf Godot" spielte. Verpflichtungen nach Berlin und München, und Auftritte bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen folgten.
1954 kam W. auch zum Film. Seine erste Rolle bekam er im I. Teil des Kriegsfilms "08/15", der durch kritische Akzente aus den deutschen Nachkriegsproduktionen hervorstach. Es folgten zahlreiche andere Filme, u. a. "Verrat an Deutschland" (1954), "Heldentum nach Ladenschluss", "Ein Herz voll Musik" (alle 1955), "Hotel Allotria" (1956), "Menschen im Hotel", "Rosen für den Staatsanwalt" (1959) und "Wenn die Heide blüht" (1960).
Ab Beginn der 60er Jahre war W. zudem häufig im Fernsehen zu sehen, so etwa in der Rolle des schikanierenden Schiffskommandanten Bligh in dem ZDF-Film "Meuterei auf der Bounty" (1973). 1984 übernahm er den anspruchsvollen Part des Blinden Richard Hermansen in dem TV-Film "Gesichter des Schattens" nach dem Roman "Les visages de l'ombre" der Kriminalschriftsteller Pierre Boileau und Thomas Narcejac. Bis Mitte der 90er Jahre stand W. auf zahlreichen Besetzungslisten von Fernsehserien und -filmen wie "Hotel Paradies" (1990), "Das Erbe der Guldenburgs" (1990) oder "Der große Bellheim" (1993) und verkörperte unterschiedlichste Charaktere. In ersterer, auf Mallorca angesiedelter Serie, war Caterina Valente seine Filmehefrau, mit der er die Silberhochzeit feierte. Das letzte Mal stand er 1996 für eine Folge der Serie "Dr. Stefan Frank - Der Arzt, dem die Frauen vertrauen" vor der Kamera.
W.s Filmographie weist rd. 80 Produktionen aus, nicht mitgerechnet seine zahlreichen Synchronisationsaufgaben (u. a. lieh er seine Stimme Raymond Burr u. Fred McMurray).
W. war verheiratet. Er starb am 15. Sept. 2006 im Alter von 80 Jahren. In seinen letzten Lebensjahren war er durch eine Krankheit auf den Rollstuhl angewiesen.
Filme (Auswahl): "Verrat an Deutschland - Der Fall Dr. Sorge" (54), "Ein Mädchen aus Paris" (54), "08/15" (54), "Drei Mädels vom Rhein" (55), "Banditen der Autobahn" (55), "Gestatten, mein Name ist Cox" (54/55), "Ich und meine Schwiegersöhne" (56), "Das Liebesleben des schönen Franz" (56), "Scampolo" (57/58), "Haie und kleine Fische" (57), "So ein Millionär hat's schwer" (58), "Schlag auf Schlag" (58/59), "Nick Knattertons Abenteuer: Der Raub der Gloria Nylon" (58), "Die grünen Teufel von Monte Cassino" (58), "Die Trapp-Familie in Amerika" (58), "Rosen für den Staatsanwalt" (59), "Paradies der Matrosen" (59), "Menschen im Hotel" (59), "La Paloma" (59), "Buddenbrooks" (59), "Bobby Dodd greift ein" (59), "Sooo nicht meine Herren!" (60), "Schachnovelle" (60), "Genosse Münchhausen" (61/62), "Lieder klingen am Lago Maggiore" (62/63), "Kein Grund zur Unruhe" (63), "Die Gardine" (63/64), "Der Zinker" (63), "Kündigungen" (69), "Und Jimmy ging zum Regenbogen" (1971), "Rechnen Sie mit dem Schlimmsten" (72), "Das System Fabrizzi" (72), "Von Emma, Türkenpaul und Edwin mit der Geige" (75/76), "Sanfter Schrecken" (76/77), "Tod eines Fans" (77), "Der Tod des Camillo Torres oder Die Wirklichkeit hält" (77), "Der Mörder" (78/79), "Ein Mörder zu wenig" (83/84), "Spielverderber" (85), "Die doppelte Welt" (85), "Ein ganz gewöhnlicher Mord" (88), "Der Schlüssel" (89), "Hotel Paradies" (90; TV-Serie), "Der Deal" (90/91), "Mallorca - Liebe inbegriffen" (92; TV), "Der große Bellheim" (92/93; TV-Serie), "Alles Glück dieser Erde" (94; TV-Serie), "Klefisch - Klefischs schwerster Fall" (95; TV), "Dr. Stefan Frank - Der Arzt, dem die Frauen vertrauen" (96).