Wiktor Kortschnoj gehörte 30 Jahre zu den stärksten Schachspielern der Spitzenklasse. Er gewann 1978 und 1981 das Finale des Kandidatenturniers und erwarb die Berechtigung, Weltmeister Anatoli Karpow offiziell herauszufordern. Beide Male war es ihm nicht vergönnt, sich die Schachkrone aufzusetzen. Kortschnojs Spielweise ging als ideenreich und überraschend in die Schachgeschichte ein. Isaak und Wladimir Lindner charakterisierten ihn in "Schach. Das Lexikon" (Berlin, Sportverlag, 1996) als "schonungslos zu sich selbst und kompromißlos anderen gegenüber".
Laufbahn
Wiktor Kortschnoj kam erst mit 12 Jahren während des Krieges im belagerten Leningrad mit dem königlichen Spiel in Berührung. Er besaß kein eigenes Schachbrett. So spielte der 13jährige Partien aus dem Schach-Lehrbuch von Dufresne im Kopf nach und schulte unbewußt sein spezifisches Gedächtnis, um mehrere Schachzüge im voraus zu denken und zu kombinieren. Seine erste größere Meisterschaft gewann Kortschnoj mit 16 Jahren: Er ...