"Die Melancholie Leonard Cohens, die Gemächlichkeit Erik Saties, das Nölen Bob Dylans, eingesperrt in ein Gurkenglas - aber eingesperrt ist das ganz falsche Wort. Weil das Stärkste an den Liedern des Vic Chesnutt ihre Weite ist" ("Zeit", 19.8.1994). Eingesperrt in einen Rollstuhl war Vic Chesnutt seit seinem 19. Lebensjahr, und in diesem erfand er "intensive Folkrock-Songs" ("Audio", 12/1996).
Vic Chesnutt (geb. am 12. November 1964 in Jacksonville/Florida; n. a. A. geb. 1965 in Zebulon/Georgia; als Säugling adoptiert) entdeckte schon früh den Alkohol für sich. Mit 18 Jahren hatte er einen selbst verschuldeten Autounfall unter Alkoholeinfluss. Als Folge der erlittenen Verletzungen war er an den Rollstuhl gefesselt. Doch der Unfall gab seinem selbstzerstörerischen Leben wieder Halt: "Ich fuhr ständig betrunken herum, war ein rebellischer Teenager - der Albtraum jeder Mutter. Ein Wunder, dass ich nicht bereits vor dem Unfall starb - ich dachte ...