Sir Karl Popper

britisch-österreichischer Philosoph; Lehrauftrag in Christchurch/Neuseeland 1937-1945; Prof. an der London School of Economics 1949-1969; Veröffentl. u. a.: "Logik der Forschung", "Erziehung zur Freiheit", "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde", "Auf der Suche nach einer besseren Welt. Vorträge und Aufsätze aus dreißig Jahren"

* 28. Juli 1902 Wien

† 17. September 1994 Croydon bei London

Herkunft

Karl Raimund Popper war der Sohn eines Rechtsanwalts und wuchs in Wien auf. Seine jüdischen Eltern traten zum Protestantismus über.

Ausbildung

Als Sechzehnjähriger verließ er die Schule und schrieb sich als Gasthörer an der Wiener Universität ein, wo er sich mit mathematischen, physikalischen, philosophischen, psychologischen und musikhistorischen Fragen befaßte. Neben seinen Studien absolvierte er eine Lehre als Kunsttischler mit abschließender Gesellenprüfung. Kurze Zeit sympathisierte er mit einem pazifistischen Kommunismus, wandte sich dann aber als Siebzehnjähriger, schockiert vom Erlebnis einer Schießerei mit der Polizei, bei der acht seiner Freunde ums Leben kamen, von der kommunistischen Ideologie wieder ab. Er bezeichnete dies später als das "vielleicht wichtigste Erlebnis meines Lebens", durch das er den Marxismus als theoretisches "Irrlicht" mit menschenfeindlicher Praxis erkannt habe. Nach einem Volontariat bei dem Psychoanalytiker Alfred Adler holte er 1922 ...