Siegfried Kirschen gehörte in den achtziger Jahren zu den auch international profiliertesten Fußball-Schiedsrichtern. Der FIFA-Referee (seit 1979) war bei den WM-Endrunden 1986 in Mexiko und 1990 in Italien mit jeweils zwei Spielen im Einsatz. Auch bei der EM-Endrunde 1988 in der Bundesrepublik gehörte er zu den von der UEFA benannten Schiedsrichtern. Das Credo von Siegfried Kirschen, der immer Wert auf ein freundschaftliches Verhältnis zu Trainern und Spielern legte, lautete: "Die praktische Anwendung des Regelwerkes ist das Entscheidende, nicht das gute Theoretisieren" (START, 6/1986). Sein Mitwirken bei der WM-Endrunde 1990 fiel zusammen mit der politischen Wende in der DDR und der sich anbahnenden Wiedervereinigung. Er sei, schrieb damals dpa (18.6.1990), in diesem Zusammenhang, eine "historische Figur" geworden, da er "letzter WM-Teilnehmer der DDR" war.
Laufbahn
Bevor Siegfried Kirschen im Jahre 1961 die Schiedsrichterprüfung ablegte, hatte er sich als Fußballer versucht. Er begann im Alter von elf Jahren 1954 bei der Sportgemeinschaft Dynamo Karl-Marx-Stadt. ...