Sergej Nikolajewitsch Litwinow wurde bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Rom zum zweiten Mal in überragender Manier Titelträger. Wäre das Gegenteil eingetroffen, es hätte bei den Titelkämpfen kaum eine größere Überraschung geben können. Der Offizier der Roten Armee warf auch schon dreimal Weltrekord, und dennoch stand und steht er noch immer im Schatten seines Landsmanns Juri Sedych. Überraschen darf dies jedoch nicht: Mit Ausnahme der Weltmeisterschaften von 1983 zog Litwinow bei internationalen Großveranstaltungen beständig gegen den besten Hammerwerfer aller Zeiten den kürzeren. 1987 ließ es Sedych ein wenig lockerer angehen und verzichtete auf eine WM-Teilnahme. Litwinow konnte sich über diese Entscheidung nicht nur freuen. Einerseits wurde dadurch sein Sieg erheblich entwertet, andererseits stand hinter Sedychs Verzicht die eindeutige Absicht, ausgeruht ins Olympiajahr 1988 gehen zu können, um dann in Seoul mit seinem 3. Olympiagold endgültig Litwinows Traum vom Olympiasieg zu zerstören.
Sergej Litwinow startet für SKA Rostow, wo er seit vielen Jahren von Igor ...