Mit Rudi Altig verlor der deutsche Radsport einen Mann, der mehr als ein Jahrzehnt lang der Superstar unter den deutschen Pedaleuren war. Seine größten Erfolge feierte der gebürtige Mannheimer in den 1960er Jahren, als er nicht nur Straßenweltmeister wurde und im Rahmen der Tour de France für Etappensiege gut war, sondern auch auf der Bahn zahlreiche Siege einfahren konnte. Noch Jahrzehnte nach seinen größten Erfolgen hatte sein Name in Fachkreisen einen guten Klang, auch wenn Altig, der "Husar auf zwei Rädern" (SZ, 13.6.2016), stets ein Mann mit Ecken und Kanten war und speziell bei den Diskussionen um die Dopingaffären im internationalen Radsport mit seinen Ansichten stark polarisierte. Für ihn hatte pharmazeutischer Treibstoff in seinem Sport seit jeher eine gewisse Normalität. Seiner Popularität als bislang einzigem deutschen Straßenweltmeister tat dies kaum Abbruch, auch nicht die Tatsache, dass er in späteren Jahren als Coach bzw. Sportlicher ...