Bei einem Trainingssturz wenige Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele 2004 in Athen brach sich Ronny Ziesmer, einer der talentiertesten deutschen Turner zu Beginn der 2000er Jahre, die Halswirbelsäule. Seither ist er als Tetraplegiker in den Rollstuhl verbannt. Doch der aus der Lausitz stammende Athlet ließ sich nicht unterkriegen, erklärte: "Alles, was in der Vergangenheit geschehen ist, kann ich nicht ändern" (DOSB, 3/2010). Dass der ehemalige Leistungssportler nach seiner schweren Verletzung nicht in Depressionen verfiel und sich zurückzog, sondern mit aller Kraft versuchte, sein Leben zu meistern, demonstrierte Ronny Ziesmer seither in vielerlei Hinsicht. 2011 beendete er sein Bachelor-Studium erfolgreich, viermal absolvierte er als Handbiker den Berlin-Marathon. Später wechselte er zur Behindertenleichtathletik, startete 2018 bei der EM im Keulenwerfen und mit dem Rennrollstuhl. "Ich habe mich zwar durch dass Kunstturnen verletzt, aber ohne Sport wäre ich heute nicht da, wo ich ...