Rolf Kühn
deutscher Musiker und JazzklarinettistGeburtstag: | 29. September 1929 Köln |
Todestag: | 18. August 2022 Berlin |
Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
Geburtstag: | 29. September 1929 Köln |
Todestag: | 18. August 2022 Berlin |
Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
Internationales Biographisches Archiv 16/2023 vom
Rolf Kühn wurde 1929 in Köln geboren und wuchs in Leipzig auf. Seine Mutter war Jüdin und hatte einen kleinen Tabakladen in Leipzig-Lindenau. Sein Vater arbeitete als Artist und Varietékünstler im Leipziger Kristallpalast und im Berliner Wintergarten. Bei den antisemitischen Novemberpogromen 1938 wurde der Tabakladen zerstört. Sein 14 Jahre jüngerer Bruder Joachim Kühn wurde ein bekannter Konzertpianist.
Bereits im Alter von acht Jahren begann K. mit Privatunterricht in Klavier, Musiktheorie und Kompositionslehre bei Musikdirektor Arthur Schmidt-Elsey in Leipzig. Unter nationalsozialistischer Herrschaft durfte er nach 1938 offiziell nicht mehr unterrichtet werden und fuhr heimlich den weiten Weg zu seinen Lehrern mit der Straßenbahn. 1942 flog er als "Halbjude" von der Schule. Mit 12 Jahren studierte er sein Lieblingsinstrument Klarinette bei dem Gewandhaus-Klarinettisten Hans Berninger. Nebenher lernte er auch Akkordeon.
Überleben im KriegUm Geld zu verdienen, spielte K. bis zu viermal am Tag auf Beerdigungen. Als sein Vater Auftrittsverbot erhielt, weil er die von den Nazis geforderte Scheidung verweigerte ...