René Weller war wohl eine der schillerndsten Gestalten, die es in der deutschen Boxgeschichte gegeben hat. Allerdings sorgte er zumeist außerhalb des Rings für mehr Aufregung als im Ringgeviert, seiner eigentlichen Wirkungsstätte. Die Klatschkolumnisten rissen sich jahrelang um den "schönen René", der immer wieder gut war für dicke Schlagzeilen. So auch im Frühjahr 1996, als urplötzlich vom Comeback des 42-Jährigen die Rede war. Allerdings vereitelte der Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) die Pläne des gebürtigen Pforzheimers, indem er die ursprünglich erteilte Kampfgenehmigung wieder zurückzog. Seine letzten Versuche, in den Ring zurückzukehren, glichen im Jahr 2003 dann eher einem letztklassigen "Rummelplatz-Boxen" (FR, 25.2.2003).
Aber René Wellers aktive Laufbahn war schon immer geprägt gewesen von einer engen Symbiose von Sport und Show. Schon früh hatte er erkannt: "Ich muss auffallen, dass ich populär werde." Tatsächlich war sein Bemühen um Medienpräsenz extrem und ...