In seiner Glanzzeit galt der Franzose Raymond Poulidor in seiner Heimat als der populärste Sportler, obwohl ihm der ganz große Erfolg immer versagt geblieben war. "Le Malheureux" (der Unglückliche) wurde er genannt, vor allem aber der "ewige Zweite". Doch der Franzose haderte zu keiner Zeit mit seinem Schicksal. "Ich konnte mich mit Niederlagen eben abfinden", lautete rückblickend seine einfache Erklärung. Vorwürfe von Kritikern, er habe sich taktisch oft ungeschickt verhalten oder es habe ihm am Siegeswillen gefehlt, ließ "Poupou", wie er von seinen französischen Landsleuten immer liebevoll genannt wurde, nie gelten: "Ich war mindestens so ehrgeizig wie die anderen, und es war immer mein höchstes Ziel zu siegen."
Poulidor wuchs als Sohn eines Bauern in einfachen Verhältnissen in der Nähe von Limoges im Departement Creuse auf. Weil seine Eltern wenig begütert waren, verließ er als 14jähriger die Schule, ...