Pol Pot

kambodschanischer Politiker; Premierminister 1976-1979; wurde 1979 durch eine militärische Intervention Vietnams gestürzt und ging danach in den Untergrund; Befehlshaber der Roten Khmer bis 1985; 1997 in einer Art "Volksprozess" in einem Dschungelort zu lebenslangem Arrest verurteilt

* 19. Mai 1925 Memot/Prov. Kompong Thom

† 15. April 1998 bei Anlong Veng/Grenzregion zu Thailand

Herkunft

Pol Pot, eigentlich Saloth Sar, stammte aus der Provinz Kompong Thom. Sein Vater war ein wohlhabender Bauer.

Ausbildung

In den dreißiger Jahren besuchte P. die Grund- und Mittelschule und durchlief eine Zimmermannslehre. Er schloß sich dem antifranzösischen Widerstandskampf unter Führung von Ho Chi Minh an. Mitglied der Kommunistischen Partei Indochinas bis 1946, gehörte er danach der neugegründeten (kommunistischen) Revolutionären Volkspartei (Pracheachon) an, die ab 1960 als Kommunistische Partei Kampucheas firmierte. Ab 1949 hatte P. als Stipendiat an der Pariser École Française de Radio-Électricité studiert. Wegen marxistischer Umtriebe wurde er 1953 ohne Abschluß nach Hause geschickt. Die Pariser kommunistische Studentengruppe leitete damals Ieng Sary (s. u.).

Wirken

Zusammen mit Khieu Samphan und Ieng Sary sowie anderen jungen Kambodschanern, die in Frankreich studiert hatten und später zu seinen engsten Vertrauten zählen sollten, stieß P. Anfang der fünfziger Jahre in die Führungsspitze der KP vor, die in jener Zeit in Kambodscha ...