"Es gab und gibt herausragende Spieler und erfolgreiche Trainer. Paul Tiedemann indes verkörpert eine jener Raritäten, die sowohl auf dem Spielfeld als auch auf der Trainerbank Weltklasse darstellten", so das Urteil des kicker (16.12.1996) über den langjährigen Cheftrainer der DDR-Handball-Nationalmannschaft, die unter seiner Regie 1980 Olympiasieger wurde und bei drei Weltmeisterschaften Medaillen erringen konnte. "Handball-Professor" Tiedemann, so der kicker weiter, gehörte "zu den ganz wenigen ganz Großen in der Branche." Tiedemann war kein Mann der lauten Töne ("Ich bin von meinem Naturell her nun mal kein Schreihals") und galt als besonnen und sehr verbindlich. Auf der Trainerbank, von der er sich während des Spiels nur selten einmal erhob, wirkte er geradezu teilnahms- und emotionslos. Doch er legte immer Wert auf die Feststellung, dass er durchaus "zum richtigen Zeitpunkt und an der richtigen Stelle auch zu lauten und deutlichen Worten ...