österreichischer Regisseur, Schauspieler und Intendant; Kammerschauspieler; Intendant des Theaters in der Josefstadt 1987-1997; Opernregie an internationalen Bühnen, u. a. Wagners "Ring" an der Metropolitan Opera; als Schauspieler und Regisseur auch zahlreiche Arbeiten für das Fernsehen
* 12. Juni 1930 Wien
† 9. Januar 2025 Oberhofen am Irrsee
Herkunft
Otto Schenk wurde 1930 als Sohn eines österreichischen Notars und einer italienischen Mutter, die beide katholisch getauft waren, in Wien geboren. Während der NS-Zeit verlor der Vater aufgrund seiner jüdischen Abstammung seine Anstellung und die Familie lebte, rassistisch verfolgt, in prekären Verhältnissen. Sch. wuchs mit seiner zwölf Jahre älteren Schwester, die als Eiskunstläuferin an der Olympiade 1936 teilnahm, im ersten Wiener Gemeindebezirk auf. Er selbst war ebenfalls begeisterter Schlittschuhläufer und sagte von sich, er sei im Wieser Eislaufverein "aufgewachsen". Dass sein in der NS-Zeit diskriminierter Vater, Eugen Schenk, dort nach 1945 Präsident wurde, dafür sei er dem WEV "ewig dankbar"; später übernahm Sch. selbst für 15 Jahre (1984-1999) das Präsidentenamt.
Ausbildung
Nach der Matura studierte Sch. zunächst zwei Semester lang Rechts- und Staatswissenschaften an der Wiener Universität, ließ sich dann aber am Max Reinhardt-Seminar in Wien zum Schauspieler ausbilden.