Nikolai Andrianow war der Turner der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts, denn von 1971 bis 1980 beherrschte er die Turnarenen der Welt. Es verging kein Jahr, in dem er nicht mindestens eine Goldmedaille von einem internationalen Haupt-Wettkampf mit in die Heimat nahm. Insgesamt gewann der exzellente Meister an den Turngeräten 54 Medaillen bei Olympischen Spielen (7/5/3), Weltmeisterschaften (4/9/0), Europameisterschaften (9/6/2) und Weltcups (6/3/0). Die Sportjournalisten Andreas Götze und Hans-Jürgen Zeume charakterisierten Andrianow als einen "Meister der Vielfalt und der Technik, der Kühnheit und der Präzision" (Götze/Zeume: Flick-Flack - Weltbühne des Turnens. Sportverlag Berlin 1987). Ergänzt werden muss noch, dass er als ein sehr kreativer Turner Turngeschichte im Elemente-Repertoire mitgeschrieben hat.
Laufbahn
Nikolai Andrianow kam für heutige Verhältnisse relativ spät zum Turnen. Er wuchs unter schwierigen Bedingungen auf. Der Vater hatte die Familie, zu der noch ein Bruder und drei Schwestern ...