Nikola "Niki" Pilic, der in seiner aktiven Zeit vier WCT-Turniere gewinnen konnte, war eineinhalb Jahrzehnte Deutschlands Non-Playing-Captain im Davis Cup und erreichte in diesem Zeitraum bisher nie da gewesene Erfolge für den Deutschen Tennis-Bund (DTB). In den Anfangsjahren bei seinen Spielern als "harter Hund" verschrien, fiel es dem ehemaligen jugoslawischen Davis Cup-Spieler immer schwerer, von Becker und Stich nicht zum bloßen "Handtuchhalter" degradiert zu werden, wie es die Süddeutsche Zeitung (6.2.1995) Mitte der 1990er Jahre festzustellen glaubte. Die Position Pilic' im Hochspannungsfeld zwischen seinen beiden Stars wurde auch durch mangelnde Unterstützung seitens des DTB immer unerträglicher, und so verlängerte er 1997 seinen Vertrag nicht mehr. Vom Davis Cup kam der Kroate mit deutschem Pass allerdings nicht los: Er übernahm zunächst das Team seiner ehemaligen Heimat und führte es Ende 2005 zum Sieg, ehe er mit Serbien 2010 seinen bereits fünften Triumph ...