"Ich habe meine Karriere völlig verpfuscht. Heute weiß ich, worauf es ankommt. Aber heute ist es dazu schon zu spät", bekannte voller Selbstkritik der Duisburger Fußballprofi Michael Tönnies im Herbst 1990, wenige Monate vor seinem 31. Geburtstag. Als Jugendlicher ein Riesentalent, hatte er seine Fähigkeiten ein Jahrzehnt lang geradezu verschleudert. Doch dann schaffte er in einem Alter, in dem sich mancher Profi erste Gedanken über die Zeit nach der Karriere macht, doch noch den Durchbruch zu einem nationalen Klassespieler. 1991 schoß er mit 29 Toren den MSV Duisburg in die Bundesliga und reihte sich auch hier auf Anhieb in die Liste der erfolgreichsten Torschützen ein. "Nur Schimanski ist in Duisburg noch so bekannt wie Torjäger Tönnies", titelte im Dezember 1990 die WELT.
Michael Tönnies führte jahrelang ein Leben, das der Karriere eines Profis alles andere als förderlich ist. Er zog lieber mit Freunden durch Kneipen und Diskos, als sich auf ...