Lothar Gall
deutscher Historiker; Prof. em.; Dr. phil.Geburtstag: | 3. Dezember 1936 Lötzen/Ostpreußen |
Todestag: | 20. Juni 2024 Wiesbaden |
Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
Geburtstag: | 3. Dezember 1936 Lötzen/Ostpreußen |
Todestag: | 20. Juni 2024 Wiesbaden |
Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
Internationales Biographisches Archiv 38/2012 vom
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 25/2024
Lothar Gall, ev., wurde 1936 in Lötzen/Ostpreußen geboren, wo sein aus Trier stammender Vater Franz Gall (geb. 1884) als Major und Ausbildungsoffizier stationiert war. Er stieg im Zweiten Weltkrieg zum Generalleutnant auf und fiel Ende 1944 in Italien als Befehlshaber der Verteidigungslinie Venedig. Die Mutter floh mit G. 1944 aus Lötzen über Bochum, Stuttgart und München in den Bayerischen Wald.
Nach Grundschulbesuchen in Lötzen und im Bayerischen Wald kam G. auf das Internatsgymnasium Schloss Salem/Baden, nahe dem Bodensee. Entgegen der Familientradition studierte er nicht Jura, sondern absolvierte ab 1956 in München bei Franz Schnabel das Studium der Geschichte sowie der Romanistik und der Germanistik. 1960 wurde er in München im Fach Geschichte bei Schnabel promoviert, einem im Gegensatz zur preußisch-national geprägten Historikerzunft dezidiert liberalen Wissenschaftler. Mit seiner 1963 publizierten Dissertation legte G. ein Buch über die politische Ideenwelt des "Urliberalen" Benjamin Constant vor, der in Weiterentwicklung des antiken einen modernen individuellen Freiheitsbegriff ...