Jurij Schmidt
russischer Jurist und BürgerrechtlerGeburtstag: | 10. Mai 1937 Leningrad (heute St. Petersburg) |
Todestag: | 12. Januar 2013 St. Petersburg |
Nation: | Russland |
Geburtstag: | 10. Mai 1937 Leningrad (heute St. Petersburg) |
Todestag: | 12. Januar 2013 St. Petersburg |
Nation: | Russland |
Internationales Biographisches Archiv 35/2012 vom
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 03/2013
Jurij Markowitsch Schmidt wurde am 10. Mai 1937 in Leningrad (heute: St. Petersburg) geboren. Er hat deutsche Vorfahren. Seine Eltern lernten sich in der Verbannung kennen. Sein Vater, Mark Levin, ein Sozialdemokrat, wurde drei Wochen nach der Geburt von Sch. erneut verhaftet. 26 Jahre verbrachte er im Gulag und in der Verbannung, 1956 wurde er entlassen und traf seinen Sohn zum ersten Mal. Sch. überlebte zusammen mit seiner Mutter Natalija, einer Radiobiologin, die Blockade Leningrads während des Zweiten Weltkrieges.
Nach dem Schulabschluss begann Sch. 1955 ein Studium an der juristischen Fakultät der Leningrader Universität. Nach eigenen Aussagen warnte ihn der stellv. Dekan, dass er als Sohn eines Lagerhäftlings keine Chancen habe, Staatsanwalt oder Richter zu werden.
Nach dem Studium wurde Sch. 1960 als Strafverteidiger in die Städtische Anwaltskammer von Leningrad aufgenommen. Anwälte waren in der Sowjetunion schlecht angesehen, Angeklagte hatten kaum Rechte. Wie Sch. selbst berichtete, durfte er nur ...