Vielleicht war er der wahre Olympiasieger 1984: Jeffrey C. Blatnick, US-amerikanischer Ringer: 1982 war er an Krebs erkrankt, von den Ärzten zum fast hoffnungslosen Fall erklärt worden - 1984 nahm er (freuden-)tränenüberströmt die olympische Goldmedaille in der Gewichtsklasse über 100 kg entgegen. Dann kniete er nieder, faltete die Hände und betete.
Begonnen hat die Geschichte des Jeff Blatnick zwei Jahre vor dem Olympiasieg: Nach einem Gewichtstraining zeigten sich kleine Knötchen im Nacken, die nicht mehr verschwanden. Die Diagnose der Ärzte war schockierend: Hodgkinsche Krankheit - Lymphdrüsenkrebs. Nachdem zwei Jahre zuvor sein älterer Bruder David bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen war, sorgte sich Blatnick vor allem um seine Eltern: Um ihnen den Krankheitsanblick zu ersparen, zog er von zu Hause aus. Ihm wurde die Milz herausoperiert. Trotz Bestrahlungen und Intensivbehandlung trainierte er weiter, ignorierte viele Anweisungen der Ärzte: "Ich wollte mir nicht vorschreiben lassen, mich wie ein Kranker zu benehmen; ...