Als Jan Ullrich 1997 als erster Deutscher die Tour de France gewann, löste er, wie die taz (13.16.2020) schrieb, eine wahrhafte "Radsporthysterie" aus. "1997 wurde Jan Ullrich zum deutschen Idol. Verehrt, überhöht, vergöttert" (ebd.), schrieb die Zeitung. Umso tiefer war Ullrichs Fall, als er 2007 wie viele andere Radsportler des Dopings bezichtigt wurde und seine erfolgreiche Profikarriere (u. a. zweifacher Sieger der Tour de Suisse, Olympiasieger im Straßenrennen 2000 und mehrfacher Weltmeister) vorzeitig beenden musste. Der einst als "Volksheld auf dem Fahrradsattel" (SZ, 27.7.1997) gefeierte Radrennstar schwieg lange zu den Anschuldigungen und verweigerte ein umfassendes Geständnis, auch nachdem er 2012 vom Internationalen Sportgerichtshof CAS schuldig gesprochen wurde. Später gab er einige Verfehlungen zu, relativierte und verharmloste diese jedoch, was ihm harte Kritik einbrachte. Nach dem unrühmlichen Karriereaus gelang es Ullrich nur mühsam wieder Fuß zu fassen, zudem geriet er durch Alkohol- und ...