Imre Pozsgay

ungarischer Reformpolitiker; gilt als eine der Schlüsselfiguren der demokratischen Wende in Ungarn 1989; stellv. Vors. der Ungarischen Sozialistischen Partei 1989-1990; gründete 1991 die "Nationaldemokratische Union" (1996 aufgelöst)

* 26. November 1933 Kony bei Györ/Westungarn

† 25. März 2016 Budapest

Herkunft

Imre Pozsgay wurde am 26. Nov. 1933 in Kony in der Nähe von Györ im Westen Ungarns geboren.

Ausbildung

Der Bauernsohn trat 17jährig der Kommunistischen Partei bei, beendete 1957 ein Philosophie- und Geschichtsstudium am Budapester Lenin-Institut und arbeitete anschließend als Geschichtslehrer und Leiter der Abendhochschule für Marxismus-Leninismus in Kecskemét. Seine eigene akademische Ausbildung krönte er mit einer philosophischen Doktorarbeit.

Wirken

Trotz offener Kritik am Überfall auf die CSSR im Aug. 1968 kam P. - damals für ideologische Fragen zuständiger Parteisekretär im Verwaltungsbezirk Bács-Kiskun - 1970 zum Zentralkomitee der seit 1956 in Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei (USAP) umbenannten KP. Nach Leitungsfunktionen in der dortigen Propaganda-(Agitprop-)Abteilung rückte er bald zum stellv. Chefredakteur der parteitheoretischen Zeitschrift "Tarsadalmi Szemle" auf.

Obwohl er sich auch wegen seiner Werbung für die Einführung eines Plebiszits ausgerechnet in der Parteizeitung eine Rüge von Parteichef János Kádár eingehandelt hatte, wurde P. 1975 stellv. Minister für Kultur und Erziehung, ein Jahr darauf Chef dieses Ressorts, dem er fortan durch einen ...