Henry Maske durchlief als Boxer gewissermaßen zwei Welten. Als Staatsamateur der ehemaligen DDR erreichte er Ende der 1980er Jahre den ersten Höhepunkt seiner sportlichen Karriere: Er wurde 1988 in Seoul Olympiasieger und gewann nur ein Jahr später den WM-Titel. Nach solchen Erfolgen gab es für Sportler des ehemaligen Ostblocks keine Steigerungsmöglichkeiten, aber der Mauerfall und die damit verbundene politische Wende in Deutschland ebneten dem Ausnahmeboxer aus Frankfurt/Oder schließlich den Weg in eine Profikarriere, die er in den nächsten Jahren genauso erfolgreich gestalten konnte, wie er es als Amateur geschafft hatte. Henry Maske war schließlich sogar hauptverantwortlich dafür, dass der damals vor sich hin dümpelnde deutsche Profiboxsport in den 1990er Jahren einen steilen Aufschwung erlebte. Nachdem er im März 1993 in einem denkwürdigen Kampf gegen Charles Williams den WM-Titel der IBF hatte erobern können, dominierte er in diesem Verband das Halbschwergewicht dreieinhalb Jahre lang nach Belieben und verteidigte den Titel zehnmal in Folge erfolgreich. In ...