Valentín Paniagua Corazao
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Internationales Biographisches Archiv
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW
Valentín Paniagua Corazao wurde am 23. Sept. 1936 in der Inka-Stadt Cusco im peruanischen Hochland geboren.
Er besuchte das Salesianer-Kolleg, das er 1954 als Bester seines Jahrgangs verließ. P. studierte Jura an der Universität San Antonio Abad in Cusco und an der San-Marcos-Universität in Lima. Ein Postgraduierten-Studium der Politikwissenschaften absolvierte er in Indiana, USA.
Spezialisiert auf Verfassungs- und Verwaltungsrechts, engagierte sich P. bereits während seiner Studienzeit politisch. 1963 wurde er als Kandidat der Christdemokraten erstmals ins Parlament gewählt und kurze Zeit später unter Präsident Fernando Belaunde Terry (1964-1968) Perus jüngster Justizminister. Nach einem Staatsstreich des linken Generals Juan Velasco Alvarado (1968-1980) verließ P. seine Partei, die sich auf die Seite des Generals gestellt hatte. Er schloss sich der konservativen Acción Popular (AP; Volksaktion) des gestürzten Belaunde an.
Nach dem Ende der Alvarado-Diktatur, während der P. eine Zeit lang im Gefängnis verbracht hatte, wurde Belaunde erneut zum Präsidenten gewählt (1980-1985). Auch sein Parteifreund P. schaffte ein politisches Comeback. Er bekam einen Sitz im Parlament, wo er sich einen Namen als Verteidiger der Demokratie machte und zum Präsidenten der Abgeordnetenkammer gewählt wurde. 1984 ernannte ihn Belaunde zum Erziehungsminister. Dieses Amt gab P. ab, nachdem bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen 1985 erstmals die Sozialdemokraten (APRA) die Mehrheit erreicht hatten. Neuer Präsident wurde Alan García (1985-1990), der das Land nicht aus seiner Wirtschaftskrise herausführen konnte und schnell an Popularität verlor.
Bei den Parlamentswahlen 1990 etablierte sich P. erneut als Abgeordneter der Acción Popular im Parlament und engagierte sich in den Reihen der Opposition. Während der Regierungszeit von
Als der Präsident 1997 drei Verfassungsrichter entließ, weil sie seiner verfassungswidrigen Kandidatur für eine dritte Amtszeit im Weg standen, übernahm P. kostenlos deren rechtliche Verteidigung. Trotz nationaler und internationaler Proteste und Vorwürfen der Manipulation wurde Fujimori am 28. Mai 2000 mit 74,3 % der gültigen Stimmen als Präsident für eine weitere Amtszeit bestätigt. P. erhielt einen von drei Parlamentssitzen, die seine Partei errungen hatte. Kurze Zeit nach der Wahl kam ans Licht, dass Geheimdienstchef und Präsidentenberater Vladimiro Montesinos oppositionelle Parlamentsabgeordnete mit Geldgeschenken zum Überlaufen bewegt hatte. Montesinos, dem außerdem Geldwäsche und Drogengeschäfte vorgeworfen wurden, setzte sich ins Ausland ab. Die regimetreue Parlamentspräsidentin Martha Hildebrandt wurde abgesetzt und P. am 16. Nov. 2000 zu ihrem Nachfolger gewählt. Als frisch gebackener Parlamentspräsident ließ er zuerst über die Wiedereinführung der drei Gewalten abstimmen.
Nach Bekanntwerden des Rücktritts von Fujimori, der in Japan Zuflucht suchte, wurde P. im Nov. 2000 zum Interimspräsidenten gewählt. Er übernahm die Aufgabe, das Land durch die schwierigen Zeiten bis zur nächsten Wahl im April 2001 und der Einsetzung eines neuen Präsidenten am 28. Juli 2001 zu führen und gleichzeitig den Weg zur Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit zu gewährleisten. Beobachter gingen davon aus, dass er mit der Erbschaft Fujimoris zu kämpfen haben würde, dessen Herrschaft mit Hilfe von Polizei, Armee und Geheimdienst diktatorische Züge angenommen hatte. Internationalen Respekt brachte P. die Ernennung des ehemaligen UNO-Generalsekretärs
Im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen vom 8. April 2001 erzielte Alejandro Toledo (Bewegung Perú Posible) mit 36,5 % der Stimmen das beste Ergebnis, erreichte jedoch nicht die notwenige Mehrheit. Der aus dem Exil zurückgekehrte frühere Staatschef Alan García Pérez (Partido Aprista; APRA) folgte überraschend mit 25,9 % vor der einzigen weiblichen Kandidatin Lourdes Flores Nano (Unidad Nacional), die 24,2 % der Stimmen erhielt. Bei den gleichzeitig stattfindenden Parlamentswahlen wurde Perú Posible mit 26,3 % der Stimmen und 45 von 120 Mandaten stärkste Kraft vor Garcías APRA (19,7 %, 28 Sitze) und der Unidad Nacional (13,8 %, 15 Sitze). P.s Acción Popular kam auf 4,2 % der Stimmen und drei Sitze. In der Stichwahl am 3. Juni 2001 setzte sich Toledo mit 53,08 % der Stimmen gegen García (46,92 %) durch.
28. Juli 2001: Der neue Präsident von Peru,
P. war verheiratet und Vater von vier Kindern.
16. Oktober 2006: Der peruanische Politiker und frühere Staatspräsident
Auszeichnung: Für seine Verdienste um die Nation erhielt P. das Großkreuz des an die Inka-Herrschaft erinnernden Sonnenordens.