Der aus Görlitz stammende Hans-Jürgen Dörner, als Aktiver einer der begabtesten und erfolgreichsten des DDR-Fußballs überhaupt, war Anfang 1996 der erste Ost-Trainer, der nach der Wiedervereinigung mit Werder Bremen einen Bundesligaklub übernahm. Doch Dörner, während seiner aktiven Zeit bei Dynamo Dresden vor allem ein Techniker und großer Stratege, gleichzeitig aber auch ein bissiger Kämpfer, konnte sich im harten Bundesliga-Alltag auf der Trainerbank nicht durchsetzen. Während seine Meriten als Spieler (100 Länderspiele, u.a. Olympiasieger 1976, fünfmaliger DDR-Meister, 68 Europapokalspiele) überall große Anerkennung fanden, hat er als Trainer lediglich einen Erfolg mit dem DFB-Nachwuchs (Vizeeuropameister U18 1994) aufzuweisen. Als Trainer verkörperte der 1,75 m große Dörner ("Ich bin unheimlich ehrgeizig und will immer gewinnen") den ruhigen, sachlichen Typ, der in der Öffentlichkeit nicht den Entertainer herauskehrte und erst recht nicht den Selbstdarsteller spielte. Für die Süddeutsche Zeitung war Dörner "ein solider Mann ...