Hans-Jörg Criens besaß viele Jahre das Image eines launischen, phlegmatischen und wechselhaften Spielers. Bei kaum einem Fußballer, so hieß es, lägen "Kreisklasse" und "Weltklasse" so dicht beieinander wie bei dem hochaufgeschossenen Mönchengladbacher Stürmer. Doch spätestens seit der Spielzeit 1988/89 ist dieses Image verschwunden, denn Criens hat sich zu einem Leistungsträger seiner Mannschaft entwickelt. Sein Trainer Wolf Werner bescheinigt ihm: "Er ist reifer, abgeklärter, zielstrebiger geworden. Er ist heute ein vorbildlicher Profi." Für den 1,89 m großen Angreifer ist seine Entwicklung zum beständigen Spieler völlig normal; er hält sie für eine altersabhängige "Sache der Reife".
Criens, von seinen Mitspielern "der Lange" genannt, verfügt über enorme Antrittsschnelligkeit (und gilt daher als idealer Konterspieler), Kopfballstärke und einen ausgeprägten Torriecher. Der Trainer eines Bundesligisten bezeichnete ihn im April 1989 sogar als den besten deutschen Stürmer. Criens selbst hält diese Einstufung für etwas übertrieben, ...