deutscher Physiker, Bürgerrechtler und Politiker; Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung (1998-2003); BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
* 25. März 1941 Rostock
† 29. März 2025 Berlin
Herkunft
Gerd Poppe wurde am 25. März 1941 in Rostock geboren.
Ausbildung
Nach dem Abitur 1958 studierte P. bis 1964 Physik an der Rostocker Universität und legte dort das Examen als Diplomphysiker ab.
Wirken
Ab 1965 arbeitete P. als Physiker in der Industrie, war hauptsächlich im Bereich der Halbleiterforschung und -produktion tätig. Kontakte zur 68er-Bewegung in Westeuropa und zu Rudi Dutschke, vor allem jedoch der "Prager Frühling" 1968 und dessen jähes, militärisch erzwungenes Ende ließen P., der mit dem Regimekritiker Robert Havemann und dem Liedermacher Wolf Biermann befreundet war, in Opposition zum SED-Regime gehen. Der Einmarsch der Warschauer Pakt-Armeen in die ČSSR veranlasste ihn zu offenem Protest. Bald sollte er zu den vom Staatssicherheitsdienst bestüberwachten Oppositionellen in der DDR gehören, und da er Kontakte zu Unterzeichnern der "Charta 77" in der Tschechoslowakei unterhielt, wurde er ab 1980 mit einem totalen Reiseverbot belegt.
Gegen die Ausbürgerung Biermanns 1976 protestierte P. in einem persönlichen Brief an Staats- und Parteichef Erich Honecker, worauf - er hatte seine alte Stelle bereits gekündigt - die Akademie der Wissenschaften in Berlin ihre Beschäftigungszusage widerrief. ...