Erika Zuchold war von 1964 bis 1970 die erfolgreichste deutsche Kunstturnerin und prägte an den Geräten Sprung, Barren und Balken internationale Entwicklungstendenzen mit. Bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften gewann sie 17 Medaillen, bei nationalen Meisterschaften 15 DDR-Meistertitel und insgesamt 27 Medaillen. Dazu stand sie 22-mal in der Nationalmannschaft. Sie war eine Turnerin, die komplizierte Bewegungen und die Präzision ihrer Ausführung zu wahrer Kunst verschmelzen ließ. Mit bewundernswertem Trainingsfleiß und hoher Risikobereitschaft strebte sie als eine der elegantesten Kunstturnerinnen nach Vollkommenheit.
Laufbahn
Zum Turnen kam Erika Barth, so ihr Mädchenname, über die Akrobatik. Der Vater, selbst Akrobat, übte mit ihr zu Hause Spagat, Brücken und "Kautschuk-Elemente" und das "Schlangenmädchen" träumte vom Zirkus. 1959 ging sie zur KJS nach Leipzig, wo sie "richtiges" Turnen unter den Fittichen von Ursula Gundlach und Elisabeth Gruner erlernte. Beide legten Wert auf technische Grundlagen und bestechende Körperhaltung. Erika Barth wurde frühzeitig an schwierigste Turnelemente herangeführt und turnte ...