In den 70er Jahren war Eckhard Dagge zweifellos das "Enfant terrible" des deutschen Sports. Als er im Juni 1976 gegen den amtierenden Weltmeister Elisha Obed von den Bahamas in Berlin überraschend gewinnen konnte, wurde er der zweite deutsche Profi-Weltmeister nach Max Schmeling. Dagge kommentierte den Titelgewinn später mit dem viel zitierten Satz: "Es hat viele Weltmeister gegeben, die Alkoholiker geworden sind, aber ich bin der einzige Alkoholiker, der Weltmeister geworden ist." Dagge starb am 4. April 2006 in einem Hamburger Krankenhaus an den Folgen eines Krebsleidens.
Laufbahn
Seinen ersten Amateurfight bestritt Dagge im Alter von 20 Jahren. Er war beim Bundesgrenzschutz stationiert und sammelte dort seine ersten Erfahrungen in der Boxstaffel. Nach seinem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Staatsdienst ging er nach Lübeck, verdingte sich dort als Hafenarbeiter, bis der Boxverein Hertha BSC auf ihn aufmerksam wurde und den "wilden Jungen" nach Berlin holte. Bald rangierte der Weltergewichtler hinter dem späteren Olympiasieger Dieter Kottysch in ...