Auch ohne je eine Medaille bei einem großen Wettkampf gewonnen zu haben, wurde Christian Neureuther aus Garmisch-Partenkirchen zu einer der schillerndsten Gestalten, die der deutsche Skisport hervorgebracht hat. Der Fachjournalist Jupp Suttner bezeichnete ihn in seinem Buch "Die großen Skisport-Stars" als "Ski-Süchtigen, der dreimal seine Karriere beendete und wieder begann, weil er einfach nicht loskam von dem Faszinosum namens Slalom" (München, Copress 1992). Trotz fehlender Titel zählte der Partenkirchener in den 1970er Jahren unbestritten zu den weltbesten Slalomartisten, was auch seine sechs Weltcupsiege belegen, unter anderem zweimal beim Lauberhorn-Klassiker. Nach einem neuerlichen Comebackversuch 1981, bei dem er in Garmisch voll überzeugte, wurde er Opfer der Sportpolitik und erhielt ein Startverbot für weitere Rennen. Seinem Sport blieb er allerdings in Zukunft verbunden, und dabei meldete er sich auch immer wieder sehr kritisch zu Wort. Diese Offenheit verhinderte wohl letztlich auch eine zweite Karriere als Funktionär. Stets in den Schlagzeilen blieb Neureuther ...