Anfang der 80er Jahre schien in dem Fürther Sprinter Christian Haas der Nachfolger von deutschen Sprintgrößen wie Germar, Hary oder Ommer gefunden zu sein. Der dunkelhaarige Franke stürmte quasi als Hobbysportler 1980 zu seiner ersten Deutschen Meisterschaft, hielt aber in den folgenden Jahren nur selten, was man sich von ihm versprochen hatte. "Er ist so schnell wie der Vater und so schön wie die Mutter", schrieb die Illustrierte Bunte einst über ihn. Vater Karl-Friedrich Haas gewann 1956 bei den Olympischen Spielen in Melbourne die Silbermedaille über 400 m, Mutter Maria (geb. Sturm) holte bei der Europameisterschaft 1954 Bronze im Fünfkampf und wurde damals als "Miß Leichtathletik" bezeichnet. Das Talent wurde Christian Haas also in die Wiege gelegt, doch auf dem Weg an die absolute Spitze standen ihm mehrere Dinge im Wege. Als gelernter Industriekaufmann ist er bei einem großen Versandhaus als Spielzeugeinkäufer tätig und hat im Grunde genommen niemals den Sport über seine berufliche Karriere gestellt. Vollprofi war ...